Therapieformen

Aufgrund der Komplexität der Opioidabhängigkeit kommen sinnvollerweise eine Reihe von unterschiedlichen medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungen und Interventionen zum Einsatz, wie z. B. psychosoziale Betreuung und Psychotherapie.

Der hohe Stellenwert der Substitutionsbehandlung in diesem Spektrum ist jedoch unbestritten. Die Langzeit-Erhaltungstherapie mit begleitender Psychotherapie wird nicht nur als „State-of-the-Art-Therapie“ bezeichnet, in etlichen Studien wird sogar der Schluss gezogen, dass die Substitutionsbehandlung bei sehr schwerer Drogenproblematik und zumindest in der ersten Behandlungsphase einer abstinenzorientierten Therapie vorzuziehen sei. Laut WHO ist eine Erhaltungstherapie mit Substitutionsmitteln in Kombination mit psychosozialen Interventionen die effektivste Behandlungsform bei Opioidabhängigkeit.

Eine Substitutionsbehandlung kann in verschiedenen Settings und mit unterschiedlichen Zielsetzungen erfolgen. Möglich ist die Anwendung als:

  • Erhaltungstherapie (mittels langfristiger Verabreichung von Substitutionsmitteln)
  • Überbrückungstherapie (bis zur Aufnahme einer abstinenzorientierten Therapie)
  • Reduktionstherapie (zur kontinuierlichen Reduktion der Dosis)

Zahl der Substitutionspatient_innen
in Österreich steigend

Im Jahr 2016 erhielten 18.222 Personen mit risikoreichem Drogenkonsum eine Substitutionstherapie. Das sind bereits durchschnittlich 57 Prozent der geschätzten 29.000 bis 33.000 Betroffenen. Mehr dazu unter Zahlen und Fakten.