Substitutionstherapie

Was ist das?

Substitution ist an sich nichts Neues. Der Begriff bedeutet, dass körpereigene Substanzen ersetzt werden, wenn der Körper sie nicht mehr herstellen kann. Die Substitutionstherapie (oder Drogenersatztherapie) existiert in Österreich schon seit über 35 Jahren als Alternative zur Entzugstherapie.

Entzug und Substitution

Stand früher die Entwöhnung (Entzug) im Vordergrund des Therapieansatzes bei opiatabhängigen Menschen, so wurde diese durch Drogenersatztherapien ergänzt. Die Verabreichung legaler oraler Substitutionsmittel erleichtert den Verzicht auf illegales Heroin.

Der Vorteil an der Substitutionstherapie ist, dass die PatientInnen ,greifbar‘ sind. Nach einem Entzug gehen viele verloren, wenn sie wieder draußen sind. Im Rahmen einer langfristigen Substitutionstherapie bleiben wir mit den PatientInnen in Kontakt.

OA Dr. Bernhard Lindenbauer, Kepler Universitätsklinikum Linz / Klinik für Psychiatrie mit Schwerpunkt Suchtmedizin; Drogenberatungsstelle POINT

Substitution ist eine der effektivsten pharmakologischen Therapieformen für Opiatabhängige. Sie verbessert die Chance auf eine spätere vollständige Abstinenz.

Was passiert in der Substitutionstherapie?

Unser eigener Körper produziert Opiate. Bei der missbräuchlichen Einnahme von Opiaten wird die körpereigene Produktion eingestellt. Es kommt zu einer physischen Abhängigkeit.

Wird die Zufuhr der Opiate gestoppt, kommt es zu Entzugserscheinungen. Der Körper hat aufgehört eigene Opiate zu erzeugen. Substitution bedeutet, dass bei einer physischen Abhängigkeit des Körpers weiterhin unter kontrollierten Umständen Opiate zugeführt werden.